POMPONIUS: „Was höre ich? Ihr spielt Lampriscus einen Streich? Das gefällt gar nicht.“
LUCIUS: „Hör, Vater! Als erstes: Lampriscus ist streng und unmenschlich. Denn er verprügelt uns. Dann: Ein griechischer Sklave nennt die Römer frech – ist das nicht unredlich?“
POMPONIUS: „Es ist nicht schlecht, Lucius. Lampriscus ist Lehrer und gelehrt, ihr seid Schüler und ungelehrt. Ungelehrte müssen sowohl lernen, sich bemühen als auch den Gelehrten gehorchen.“
LUCIUS: „Ich stimme dir nicht zu. Ich kann dem Griechlein von Lehrer nicht gehorchen. Kann ein römischer Mann etwa einem Griechen gehorchen? Die Römer sind die Herren, nicht die Griechen!“
POMPONIUS: Freilich sind wir die Herren, Lucius. Aber Griechen sind gelehrt und lehren uns von alters her vieles: Medizin, Philosophie, Baukunst, Geometrie, Rechnen, Physik, Politik, Poesie und anderes. Die Griechen haben ein Sprichwort: ‚Ein Dummer kann weder schwimmen noch schreiben.‘ Wollt ihr etwa dumm sein? Daher müsst ihr eurem Lehrer gehorchen. Disziplin und Unterricht, sind auch für die Herren notwendig, wie für den kleinen Lucius, Titus oder Quintus.“
Die Kinder lachen. Denn Pomponius ist sowohl streng als auch menschlich. Deshalb verehren sie ihn und nehmen sich vor, den Lehrer nicht mehr zu verspotten.